Pizza in Italien wird nicht nur mit Liebe gebacken …
Ei, was habe ich denn da gerade gelesen? In Neapel sollen mehrere hundert Pizzerien ihre Steinöfen mit einem ganz besonderen Holz befeuern. Jetzt denkt sich natürlich jeder erstmal: Oh! Eine spezielle Zubereitungsweise aus dem Lande des Erfinders! Das muss ich unbedingt in mein Rezept mit einbauen! Aber soviel sei gesagt: Es handelt sich weder um Kirsch-, Nussbaum-, oder Eichenholz.
Nein. Die Neapler haben ihre ganz eigenen Materialien… So – und jetzt Butter bei Fische: Die sollen das Holz von gebrauchten Särgen verfeuern. Na lecker. Wer kommt denn auf so eine Idee – öh… außer den Neapler Pizzerien-Besitzer?
Aber gut – positiv gesehen kann in Neapel keiner darüber klagen, dass auf dem Friedhof kein Platz für Tante Paula mehr frei ist. Und auch die Wälder dürften froh sein: Schließlich werden die jetzt nicht mehr für Pizzen abgeholzt – zwar noch für die Tetra-Paks, aber gut (man kann halt nicht alles haben). Außerdem wird so auch die Wirtschaft angekurbelt – oder die Schwarzarbeit. Auf jeden Fall muss das Geschäft mit der Exhumierung da echt boomen.
Wahrscheinlich gibt´s in Neapel nicht nur den Pizza-Bestellservice, sondern auch den Pizzeria –Holzbestellservice.
Pizzabäcker: Ciao! Isch bestellen wollen Sarg – nischt die Eischenolz. Die gute Stoffe!
Sargbeschaffer: Eh Klaro. Isch ab da Weidenolz – 1986 – guter Jahrgang.
Aber vielleicht macht das ja auch den besonderen Geschmack der dort gebackenen Pizzen aus – nicht nur mit Liebe gebacken, sondern auch mit den Einbalsamierungsstoffen von Luigi. In gewisser Hinsicht sind das ja auch Konservierungsstoffe…
Foto via Der Wunsch nach gesundem Fastfood